Morbus Parkinson
Was ist Morbus Parkinson?
Morbus Parkinson ist eine voranschreitende Erkrankung des Nervensystems mit den Hauptsymptomen Zittern, Muskelsteifheit und verlangsamten Bewegungen. Die Ursache ist ein Verlust von Nervenzellen, die im Gehirn den Botenstoff Dopamin produzieren. Dieser ist für die Kontrolle von Bewegungsabläufen und die Kommunikation der Nervenzellen wichtig.
Die Erkrankung ist derzeit nicht heilbar, aber durch Medikamente, unterstützende Therapien und Operationen kann die Lebensqualität über viele Jahre erhalten werden.
Der Londoner Arzt Dr. James Parkinson beschrieb 1817 erstmals die Symptome der "shaking palsy“ zu deutsch „Schüttellähmung", wie er die Erkrankung damals nannte.
Der französische Neurologe Jean-Martin Charcot griff die Aufzeichnungen von Parkinson später auf und führte seine Forschungen weiter. Er bezeichnete die "Schüttellähmung" 1884 erstmals als Morbus (lat. für 'Krankheit') Parkinson.
Morbus Parkinson gehört zu den neurologischen Erkrankungen, d.h. sie betrifft das Nervensystem und äußert sich in einer Bewegungsstörung.
Obwohl Morbus Parkinson mittlerweile zu den am besten behandelbaren neurologischen Krankheiten gehört, wird die Erkrankung oftmals erst Jahre nach den ersten Symptomen diagnostiziert. Noch immer lebt etwa die Hälfte der Betroffenen mit Parkinson, ohne dass die Erkrankung bei ihnen erkannt wurde! Dies liegt daran, dass mögliche frühe Anzeichen – dazu gehören beispielsweise Geruchssinnstörungen, Farbsehstörungen, Schulter- und Nackenschmerzen und Verstopfung – sehr unspezifisch sind und häufig nicht als Parkinson-Beschwerden erkannt werden. Über Jahre hindurch entsteht so, häufig unbemerkt, ein Dopaminmangel. Die Folge: Die Beweglichkeit des Betroffenen wird mehr und mehr beeinträchtigt. Aufgrund dieses „Absterbens“ von Nervenzellen wird Morbus Parkinson auch als „neurodegenerative Erkrankung“ eingestuft. Dabei zeigt sich unser Gehirn erstaunlich anpassungsfähig: Erst wenn schon etwa 50% der Dopamin-ausschüttenden Neuronen abgestorben sind, kommt es zu den ersten Parkinson-Anzeichen.
Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist daher sehr wichtig, damit die Symptome gelindert und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass eine Verminderung der Geruchserkennung, der Farbunterscheidung, Neigung zu Stuhlverstopfung und eine plötzliche Depression den Bewegungsstörungen lange vorausgehen können. Zudem tritt eine spezifische Schlafstörung gehäuft Jahre vorher auf. Träume werden komplex ausgelebt, die Betroffenen reden laut und zusammenhängend, singen und führen Handlungen aus.